Montag, 25. Januar 2016

Ein Buchausschnitt

Ein kleiner Buchausschnit von meinem Buch, das ich dieses Jahr veröffentlichen werde !

 

Die verwirrte Generation

Der Blick auf meinem Stundenplan beginnt meistens immer wieder mit einem Kopfschütteln. Ich frage mich tagtäglich warum ich Dinge, Informationen und Daten total aus dem Kontext herausgezogen auswendig lernen soll, wenn ich die Sachen sowieso nach der nächsten Klausur wieder vergessen werde ? Hat das etwas mit Persönlichkeitsbildung zu tun wie es das Kultusministerium von NRW in ihren Absichten behauptet?  Was bringt es mir, wenn ich die P-q Formel auswendig lerne oder den Aufbau einer Sachtextanalyse kenne ?

 Warum behandelt ihr die Sachen so als, ob man für jede Sache ein Fach bräuchte und in eine Schublade stecken muss ? Ich meine in der Realität treffen wir auch nicht separat auf Physik, Deutsch und Mathe, sondern erleben alles als großes Ganzes in einer Wechselwirkung. Wieso wird mir in der Schule beigebracht alles zu analysieren außer mich selbst ? Wieso gibt es keine Selbstanalyse für die der Psychoanalytiker Erich Fromm plädiert hat ? Wieso hab ich bei zehn verschiedenen Lehrern immer nur bei einem das Gefühl etwas für das Leben gelernt zu haben und nicht nur für die nächste Klausur ? Es ist schon fast ein Paradoxon, dass ich im Alleinsein mit mir selbst und einer kreativen Tätigkeit wie z.B das Schreiben viel mehr über mich und andere Dinge lerne, als in der Schule oder in dem Fall im Deutschunterricht. Allein die Annahme man müsse jedes Fach voneinander trennen und jedes einzelne Fach separat in 45 min. Häppchen unterrichten, hat weder etwas mit Bildung und verstehen zu tun noch mit unserer heutigen Welt. 

Wenn wir das Thema ,,Umweltkatastrophen“ behandeln würden bräuchten wir nicht nur den Erdkunde Lehrer, sondern auch den Politiklehrer der die politische Situationen deutet und versucht daraus ebenfalls Ursachen zu ziehen, wie auch den Sozialwissenschaftslehrer und den Physiklehrer, als auch den Philosophielehrer der versucht das menschliche Handeln bzw. das Sein des Menschen zu deuten und daraus eine Ursache zu ziehen. Er könnte z.B aus Forschungen herausgefunden haben, dass jedes menschliche Handeln auf dem Egoismus beruht, daher handeln die Menschen z.B zu ihrem ökonomischen Vorteil ( Da könnte auch der Sozialwissenschaftslehrer und der Politiklehrer beteiligt sein), daraus folgt dann, dass der Mensch aus Absicht Sachen produziert, die ihm finanziell helfen, jedoch die Umwelt zerstören.

Auch der Philosoph Richard David Precht plädiert für Projekte statt Fächer, denn in realen Leben treffen wir immer wieder auf diese Art Projekte, wo verschiedene Faktoren in Wechselwirkung miteinander funktionieren. In dem heutigen Schulsystem tun wir jedoch so, als ob jedes Fach eine extra Wurst bräuchte, wo durch wir den Schülern noch mehr Stress und Druck beifügen. Es ist kein Wunder, dass Schüler (Ich gehöre übrigens auch dazu) total verwirrt aus dem Unterricht kommen und sich denken, dass sie im Grunde nichts verstanden haben, und es hat auch nichts mit der mangelnden Intelligenz zu tun wie es einige Lehrer gerne behaupten, sondern einfach nur damit, dass die Schüler diese Dinge zur keiner Beziehung mit sich selbst setzten können, und da es schon aus der Psychologie bekannt ist, dass meistens immer nur das hängen bleibt was für einem selbst relevant oder von Wert ist, brauchen wir uns über unmotivierte Schüler nicht wundern denen es angeblich an Disziplin fehlt.

 Wie oft bin ich aus dem Unterricht gekommen und habe mir gedacht warum zur Hölle wir so etwas Belangloses machen müssen? Warum ich meine Zeit nicht selber mit dem Stoff einteilen kann, der mich interessiert ? Wie oft hatte ich das Gefühl vor dem Schreibtisch einfach nur etwas für die nächste Klausur zu lernen und es dann wieder zu vergessen. Wie oft saß ich ich gelangweilt im Unterricht und hab mir Gedanken gemacht was ich zu Hause kochen werde, wie oft war ich unachtsam. Ich frage mich warum diese Unachtsamkeit genau bei für mich persönlich belanglosen Sachen auftritt und eben nicht dann, wenn ich z.B achtsam diese Wörter mit voller Leidenschaft vor mich hin tippe ?

 Wie oft habe ich mich so gefühlt als ob ich mich in einem Hamsterrad bewegen würde. Ich frage mich nur wann ich endlich aussteigen kann, aussteigen aus einem Kampf, wo es nie einen wirklichen Gewinner gab... ?

7 Kommentare:

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  2. Hallo,
    ich habe deinem Beitrag nun mehrmals meine volle Aufmerksamkeit zukommen lassen, dabei, dabei habe ich mir einige Gedanken gemacht. Wünscht du dir denn überhaupt Feedback?

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  3. Auf welche / wie viele Annahmlichkeiten wärst du bereit zu verzichten, um DEIN Leben zu leben?

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    2. ch wäre bereit, also ich tue es jetzt schon, auf überflüssigen Konsum zu verzichten und mich auf das Nötigste zu beschrenken, da ich , obwohl ich im Moment die Möglichkeit dazu habe, nichts von übermäßigen Konsum also Ablenkung halte. Kennst du den Minimalismus ? Ich würde in die Richtung gehen, wenn die Antwort für dich hilfreich war !:)

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